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24.06.2021

«Regulationen gegenüber bin ich skeptisch, denn allzu oft bremsen sie Innovation aus»

Als Netzwerkpartnerin ist die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) Teil des neuen «Impact Finance Forum». Die Plattform liefert frische Impulse zum Thema Sustainable Finance und Impact Investing. Wir haben bei Peter A. Fischer, Chefökonom der Neuen Zürcher Zeitung, und Corine Blesi, Geschäftsführerin von NZZ Connect, nachgefragt, was uns erwartet.
Corine Blesi, Geschäftsführerin NZZ Connect

«Regulationen gegenüber bin ich skeptisch, denn allzu oft bremsen sie Innovation aus.» Damit spricht Peter A. Fischer die Taxonomie der EU in Zusammenhang mit Regulationen rund um nachhaltige Investments an. Laut dem Chefökonomen der Neuen Zürcher Zeitung sei das eine Form der Planwirtschaft – und gehöre somit der Vergangenheit an. Oder braucht es genau heute solche neuen Standards, um Transparenz zu schaffen? Und was bedeutet das für den Schweizer Finanzplatz?

Als Teil des Advisory Boards des Impact Finance Forum erhofft sich Fischer einen öffentlichen Diskurs dazu. Das Fundament der Initiative von NZZ Connect bildet eine Plattform für Austausch und Wissenstransfer. Angesprochen werden Marktteilnehmende, Regulatoren sowie Expertinnen und Experten.

Der Zeitpunkt für die Lancierung dieser Plattform scheint genau richtig. Wie Corine Blesi, Geschäftsführerin von NZZ Connect, kürzlich in einem Interview sagte: «2020 hat das Jahrzehnt der Nachhaltigkeit begonnen». Als Auftakt des Forums wurde mit einer Verlagsbeilage in der «Neuen Zürcher Zeitung» Ende Mai der Fokus auf Impact Investing gelegt, im Juli bringt der exklusive Anlass «Impact 100» die Keyplayer des noch jungen Finanzzweiges zusammen. An der Konferenz «Impact Finance Conference» Ende September werden rund 350 Entscheiderinnen und Entscheider mit von der Partie sein.

Peter A. Fischer, Chefökonom der Neuen Zürcher Zeitung

Folgende Aspekte bedürfen im Rahmen der Initiative laut Peter A. Fischer besonderer Aufmerksamkeit:

  1. Äussere Auswirkungen von ökologischen und sozialen Herausforderungen werden leider nicht hinreichend internalisiert, so dass Preise die Kosten des unternehmerischen und politischen Handelns oft nicht angemessen widerspiegeln.
  2. Die Anhäufung von erheblichem Vermögen hat die Marktnachfrage verändert. Sie erlaubt es immer mehr Investierenden, sich über ökologische und soziale Auswirkungen Gedanken zu machen. Dies gilt besonders für die jüngere Generation. Ein Finanzplatz wie die Schweiz sollte gut positioniert sein, um sich das zunutze zu machen – und zwar rechtzeitig.
  3. Mit dem technologischen Wandel wird die reine Finanzintermediation mehr und mehr zu einem margenschwachen Massengeschäft. Ein Finanzzentrum wie die Schweiz mit ihrem hohen Lebensstandard und ihren hohen Arbeitskosten sollte gut beraten sein, nach Nischen zu suchen, die besondere Fähigkeiten erfordern und höhere Renditen offerieren. Einige dieser Nischen bieten nachhaltige Anlagen.

Mit dem Impact Finance Forum soll Raum für Diskurs geschaffen werden. Die Initiative sucht nach Lösungen und stellt Unternehmen, Ideen und Innovationen vor. Als Brücke zwischen Politik und Wirtschaft zeigt sie ein Spektrum an Möglichkeiten auf, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Impact Investing ist eines davon. Um besonders effizient voranzukommen, baut das Impact Finance Forum auf starke Kollaborationen. Mainpartner der Initiative sind UBS, Thomas Lloyd und AXA. Die Schweizerische Bankiervereinigung ist als Netzwerkpartnerin mit dabei.

Mehr zur Konferenz vom 28. September 2021 in Bern finden Sie hier: impactfinanceforum.ch/

Sustainable FinanceInsight

Autoren

Rachel Fassbind
Mitarbeiterin Kommunikation, NZZ Connect

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