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01.10.2020

Nachhaltigkeit: Banken sind auf Kurs

Wie denkt die Schweizer Bevölkerung über die ökologische Nachhaltigkeit bei den Banken? Eine repräsentative Umfrage zeigt: die Schweizerinnen und Schweizer sind zufrieden mit den Banken, aber sie haben auch klare Erwartungen.

Die eidgenössischen Räte haben vor wenigen Tagen das revidierte CO2-Gesetz verabschiedet. Damit will das Parlament einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens leisten. Mehr Umweltschutz hat auch die Klimajugend auf dem Bundesplatz eingefordert. Sowohl in der Parlamentsdebatte als auch auf dem Bundesplatz stand auch die Rolle des Finanzplatzes zur Diskussion.

Breite Zufriedenheit mit den Banken

Doch wie beurteilt die Schweizer Bevölkerung die Rolle der Banken und was denkt sie über die Nachhaltigkeit bei den Banken? Das gfs.bern hat dazu im Auftrag der der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) eine repräsentative Umfrage durchgeführt. Diese zeigt, dass mit Dreivierteln der Befragten eine sehr grosse Mehrheit mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens einverstanden ist. Die hohe Akzeptanz für die Umweltziele korrespondiert mit den Sorgen der Bevölkerung: Der Klimawandel wird als eine der Hauptsorgen beurteilt (nach dem Gesundheitswesen und der Altersvorsorge). Was den Bankensektor betrifft, zeigt die Umfrage, dass die Schweizer Bevölkerung mit der ökologischen Nachhaltigkeit der Banken mit Zweidrittel der Befragten grossmehrheitlich zufrieden ist. Die Kundinnen und Kunden kennen die Angebote und Produkte für nachhaltiges Bauen und Anlegen gut. Die generelle Zufriedenheit der Befragten ist ein positives Signal und zeigt, dass die Banken auf dem richtigen Weg sind.

Kunden erwarten Informationen und Transparenz

Zugleicht stellt die Bevölkerung auch Erwartungen an die Banken und die Politik. So äussern die Schweizerinnen und Schweizer das klare Anliegen, dass die Banken in der Beratung stets auch über Aspekte der Nachhaltigkeit in ihren Portfolios informieren. Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung spricht sich überdies für mehr Transparenz bezüglich Nachhaltigkeitsaspekten sowie für bessere Rahmenbedingungen für nachhaltige Anlagen und Produkte aus.

Für die SBVg ist «Sustainable Finance» eine Top-Priorität. Nachdem die SBVg im Sommer einen Leitfaden zur Integration von Nachhaltigkeit in den Beratungsprozess für Privatkunden veröffentlicht hat, fokussiert der Verband nun auf die drei Bereiche Offenlegung, Klassifizierung (Taxonomie) und Messbarkeit. Die SBVg arbeitet gemeinsam mit Bund, Behörden und Branche daran, die Anforderungen an die Offenlegung klimabezogener Finanzrisiken zu konkretisieren. Die SBVg unterstützt Bestrebungen zur Entwicklung eines einheitlichen und harmonisierten Klassifizierungssystems sowie aussagekräftiger Messmethoden. Erst mit diesen Voraussetzungen werden Transparenz und Vergleichbarkeit sowie verlässliche Aussagen zur Wirksamkeit der Massnahmen möglich.

Nachhaltige Anlagen sind gefragt

Schliesslich braucht es weiterhin ein entschlossenes Engagement der Branche für attraktive, marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen, welche das Wachstum im Bereich nachhaltiger Anlagen weiterhin fördern und ermöglichen. Wie die aktuelle «Schweizer Marktstudie Nachhaltige Anlagen 2020» von Swiss Sustainable Finance zeigt, sind derzeit Gelder im Umfang von CHF 1'163 Milliarden nachhaltig angelegt, dies macht rund einem Drittel der lokal verwalteten Vermögen aus. Dies entspricht einem Wachstum von über 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr und bestätigt das hohe Wachstum nachhaltig investierter Vermögenswerte in den letzten Jahren. Daran gilt es anzuknüpfen.

InsightSustainable Finance

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