Nur starke Banken können Wohlstand schaffen
Die heute veröffentlichte Jahresstudie «Volkswirtschaftliche Bedeutung des Schweizer Finanzsektors» von BAK Economics zeigt, wie entscheidend der Bankensektor für die Schweizer Wirtschaft ist. Die Analyse macht deutlich, dass Banken nicht nur Jahr für Jahr verlässlich Wert schaffen, sondern mit ihren indirekten Effekten weit in die Realwirtschaft hineinwirken. Gerade in einer Zeit globaler Unsicherheiten ist das ein Befund, der ernst genommen werden muss.
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Die im Auftrag der Schweizerischen Bankiervereinigung und des Schweizerischen Versicherungsverbands erstellte Studie zeigt, dass die Wertschöpfung der Banken und der damit verbundenen Dienstleister auch 2024 stabil bei rund fünf Prozent des BIP lag. Diese Konstanz ist eine zentrale Stärke des Standorts Schweiz. Während andere Branchen stark unter dem globalen Umfeld leiden, behaupten sich die Banken zuverlässig.
Banken schaffen Einnahmen, die KMU zugutekommen
Gerade der Blick auf den Dienstleistungshandel unterstreicht die volkswirtschaftliche Bedeutung der Banken. Der Dienstleistungshandel der Schweiz wies 2024 ein Defizit auf. Den Banken ist zu verdanken, dass sich dieser Saldo nicht deutlich tiefer im negativen Bereich befindet. Mit 18.7 Milliarden Franken verzeichnen die Finanzdienstleistungen den höchsten Exportsaldo aller Dienstleistungssektoren.
Dieser Überschuss führt nicht nur zu wichtigen Kommissionserträgen für den Finanzplatz. Er trägt auch zum Leistungsbilanzüberschuss bei und damit zu Kapitalzuflüssen in die Schweiz. Diese Kapitalzuflüsse wiederum unterstützen ein weiterhin vorteilhaft tiefes Zinsniveau, von dem insbesondere KMU profitieren, weil sie günstiger investieren und innovieren können.
Banken sichern Tausende Jobs und Milliarden für den Staatshaushalt
Die BAK-Studie zeigt eindrücklich, wie stark die Banken mit der Realwirtschaft verflochten sind. Sie beziehen in zunehmendem Umfang Vorleistungen, insbesondere Beratungs- und spezialisierte IT-Dienstleistungen. Dadurch entstehen zusätzlich 26.7 Milliarden Franken an indirekter Wertschöpfung. Zusammen mit der direkten Wertschöpfung sichert der Bankensektor mehr als 191 000 Arbeitsplätze ausserhalb der Branche.
Auch die öffentliche Hand profitiert stark. Rund 22 Milliarden Franken finanzmarktbezogene Steuern fliessen jährlich an Bund, Kantone und Gemeinden. Das entspricht 13 Prozent aller Fiskalerträge und liegt damit deutlich über dem Anteil der Branche an der gesamten Wertschöpfung.
Schweizer Banken stärken ihre operationelle Resilienz
Die Wertschöpfung der Banken basiert auf zahlreichen Aktivitäten, die strengen regulatorischen Anforderungen unterliegen. Seit der globalen Finanzkrise haben die Banken gezielt daran gearbeitet, die operationelle Resilienz zu erhöhen. Ein wichtiges Instrument bildet dabei die Ausgliederung systemrelevanter Bereiche. Beispiele dafür sind Servicegesellschaften wie UBS Business Solutions oder Fondseinheiten wie Pictet Asset Management.
Diese Unternehmen verfügen zwar über keine Bankenlizenz, sind aber zentral für das laufende Bankgeschäft und somit für die Wertschöpfung des Sektors. Die Studie prognostiziert für dieses Teilsegment ein überdurchschnittliches Wachstum der Beschäftigung.
Der Finanzplatz als Garant für Wohlstand
Die Ergebnisse der neuen BAK-Studie machen deutlich, wie verlässlich der Finanzplatz zur Stärke der Schweizer Wirtschaft beiträgt. Die verwalteten Vermögen bewegen sich auf einem Allzeithoch, die Beschäftigung im Finanzsektor ist stabil und die indirekten Effekte auf die Realwirtschaft sind beträchtlich.
Damit Banken auch künftig Innovation ermöglichen, KMU unterstützen und zur Stabilität des Landes beitragen können, braucht es jedoch ein wettbewerbsfähiges Umfeld. Die Schweiz kann es sich nicht leisten, die Bedeutung ihrer Banken zu unterschätzen.
Eine starke Bankenbranche ist keine Selbstverständlichkeit. Sie ist eine Voraussetzung für wirtschaftliche Stabilität und Wohlstand.