Bankeinstieg nach Matura: ein zukunftsfähiger Neustart
Mit dem reformierten Bildungsgang BEM – Bankeinstieg nach Matura, der zum ersten Mal 2026 startet, setzt die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) ein deutliches Zeichen: Das 18-monatige Praktikum in der Bankenbranche wird gezielt weiterentwickelt, um den veränderten Anforderungen in der Arbeitswelt gerecht zu werden.
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Im Zentrum der Reform steht der Wandel von Leistungszielen hin zu Handlungskompetenzen. Diese Umstellung, die bereits 2023 in der kaufmännischen Grundbildung erfolgte, stellt praxisrelevante Fähigkeiten in den Mittelpunkt. Das neue BEM legt den Fokus noch stärker auf die Anwendung des erlernten Wissens im beruflichen Alltag. Damit rückt die Ausbildung künftig noch näher an die Realität im Bankbetrieb.
Eine weitere wesentliche Neuerung ist die Erweiterung der Zielgruppe. Neu zugelassen werden nebst Absolventinnen und Absolventen einer Vollzeit-Mittelschule oder Handels- oder Wirtschaftsmittelschule (HMS/WMS) auch Personen mit Fachmaturität oder eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) als Kauffrau oder Kaufmann mit Berufsmaturität in einer anderen Branche. Diese Öffnung stärkt die Position des BEM im Bildungsmarkt und bietet den Banken Zugang zu einem breiteren Spektrum an Talenten.
Auch das Qualifikationsverfahren wurde überarbeitet: Statt wie bisher zwei schriftliche Prüfungen, gibt es neu vier schriftliche bankspezifische Kompetenznachweise, ergänzt durch betriebliche Kompetenznachweise, bei welchen die Leistungen und das Verhalten der Absolventinnen und Absolventen im Alltag bewertet werden. Weiterhin absolvieren die Praktikantinnen und Praktikanten eine 30-minütige mündliche Prüfung, in welcher ein Kundengespräch simuliert wird.
Besondere Aufmerksamkeit gilt den Anforderungen an Absolventinnen und Absolventen einer HMS/WMS: Sie müssen künftig zusätzlich die Inhalte der Branche «Dienstleistung und Administration» absolvieren. Das bedeutet zusätzliche Anforderungen für Betriebe und Absolvierende. Das Factsheet zur Integration der HMS/WMS gibt einen guten Überblick über diese Anforderungen.
Zusammengefasst bedeutet die Reform des BEM eine konsequente Weiterentwicklung. Sie stärkt die Qualität der Ausbildung in der Bankenbranche, rückt praxisrelevante Kompetenzen stärker in den Fokus und öffnet den Zugang für eine breitere Zielgruppe. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Sicherung des Berufsnachwuchses in der Bankenbranche.