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25.09.2024

Rückblick Praktikum bei Swiss Banking  

Die Wechselwirkung zwischen Politik und Wirtschaft aus erster Hand erleben, die Zukunft der Bankenbranche etwa im Bereich digitale Finanzdienstleistungen mitgestalten oder beim Erstellen von Studien eng mit dem Chefökonomen zusammenarbeiten: Praktikantinnen und Praktikanten sind bei der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) vom ersten Tag an nah am Geschehen. Noémi, Joël und Manuel blicken auf sechs spannende Monate zurück. 

Hallo zusammen und willkommen im Zürcher-Newsroom! Jede Praktikumszeit ist geprägt von besonderen Erlebnissen und Lektionen. Welches Erlebnis war für euch am prägendsten und warum? 

Noémi: Ich glaube nicht unbedingt, dass es ein einzelnes Erlebnis war, sondern eher die Gesamterfahrung. Das Praktikum hat mich gelehrt, offen für neue Chancen zu sein und Herausforderungen positiv anzunehmen. 

Joël: (Überlegt) Wenn ich mich entscheiden müsste, wäre es definitiv die Fachkommissionssitzung an meinem zweiten Arbeitstag. Nach nur wenigen Stunden Vorbereitung durfte ich an hitzigen Diskussionen teilnehmen und wurde regelrecht von Informationen überflutet. (Lacht) Es war ein steiler, aber fantastischer Einstieg ins Praktikum. Man wurde von Anfang an ernst genommen und war sofort mittendrin im Geschehen. 

Manuel: Was mich besonders beeindruckt hat, war das Vertrauen, das mir von Beginn an entgegengebracht wurde. Meine Beiträge wurden vom ersten Tag an wertgeschätzt, was meinen Start bei Swiss Banking sehr angenehm gestaltet hat. 

Joël: Oh, und nicht zu vergessen - der Gewinn der Bronzemedaille beim Fussballturnier in Allschwil war auch ein Highlight! 

Die SBVg befindet sich in einem Transformationsprozess. Wie habt ihr das erlebt? 

Noémi: Aus betriebswirtschaftlicher Sicht fand ich es spannend zu sehen, wie die Organisationsstruktur und die Zusammensetzung der Teams eine Unternehmenskultur massgeblich prägen können. 

Joël: In meinem Team war die Situation während des Praktikums recht stabil, mit wenigen Veränderungen. Was mir jedoch besonders aufgefallen ist, waren die vielen Neubesetzungen in anderen Bereichen und wie schnell sich teilweile komplett neue Teams eingespielt haben. 

Manuel: Eine Transformation bringt ja naturgemäss interne Veränderungen mit sich. Mit dem neuen Kommunikationsteam wird dieser Kulturwandel auch nach aussen spürbar. Ihre Ideen inspirieren uns alle, uns selbst aktiver zu vermarkten. Ich glaube das stärkt auch die Arbeitgebermarke insgesamt. 

Wie würdet ihr die gelebte Kultur bei Swiss Banking beschreiben? 

Manuel: Von meiner Erfahrung her würde ich sagen, dass die Kultur bei Swiss Banking sehr kommunikativ, offen und lebendig ist. Der Informationsaustausch zwischen verschiedenen Fachbereichen und einzelnen Personen wird als entscheidend für den Erfolg des Unternehmens angesehen, und das spiegelt sich deutlich in der gelebten Kultur wider. 

Noémi: Ich habe die Kultur ebenfalls als sehr angenehm empfunden. Alle Mitarbeitenden sind offen und freundlich. Was ich besonders geschätzt habe, gerade als Praktikantin, ist die Möglichkeit, sich mit Fachexperten auf Augenhöhe auszutauschen. Das ermöglicht einen direkten und persönlichen Zugang zu Wissen und Expertise, was ich als unglaublich wertvoll empfunden habe. 

Joël: Absolut! Ich würde die Kultur ebenfalls als sehr offen, freundlich und hilfsbereit beschreiben. Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Kombination aus dem enormen Fachwissen vieler Mitarbeitenden und ihrer hohen Bereitschaft, dieses Wissen zu teilen. Das schafft eine wirklich inspirierende Arbeitsatmosphäre. 

Ob Studien, Positionspapiere oder die Entwicklung von Selbstregulierungen, die Publikationen von Swiss Banking haben Einfluss auf die verschiedensten Akteure aus Wirtschaft und Politik. Wie habt ihr diese Herausforderung wahrgenommen? 

Manuel: Natürlich kann diese Aufgabe anspruchsvoll sein, doch gerade das macht sie auch besonders er-füllend. Wir stellen zentralen Akteuren aus Wirtschaft, Politik und der Öffentlichkeit wichtige Informationen zur Verfügung, die eine fundierte Meinungsbildung ermöglichen. Diese Verantwortung motiviert mich und gibt mir die Energie, die Herausforderungen mit Begeisterung anzugehen. 

Noémi: Für mich war es auch eine sehr erfüllende Erfahrung. Die Publikation, Bankenbarometer, an der ich mitgearbeitet habe, wurde in der letzten Woche meines Praktikums durch eine Medienkonferenz veröffentlicht. Es war unglaublich belohnend zu sehen, wie gross das Interesse war und wie erfolgreich die Publikation in der Presse präsentiert wurde. 

Joël: Ich kann das gut nachvollziehen, Noémi. In meinem Bereich, Digital Finance, gibt es so viele Themen, die in der Öffentlichkeit auf grosses Interesse stossen. Gerade das machte unsere Arbeit besonders anspruchsvoll, da wir ständig mit einer Vielzahl hochaktueller Fragestellungen aus Wirtschaft, Politik und Recht konfrontiert waren. Man musste wirklich flexibel und offen sein, denn oft wusste man morgens noch nicht, an welchem Projekt man nachmittags arbeiten würde. 

Das klingt alles sehr schnelllebig. Wie seid ihr mit dem Druck umgegangen? 

Joël: Gute Frage. Ich fand, dass der ständige Wechsel zwischen den Themen zwar herausfordernd war, aber auch dazu beigetragen hat, den Druck zu relativieren. Man musste einfach flexibel bleiben und sich schnell in neue Themen einarbeiten. 

Noémi und Manuel: (Nicken und stimmen zu) 

Auf welche Projekte seid ihr besonders stolz? 

Manuel: Ein Projekt, das mir besonders am Herzen liegt, war die Zusammenarbeit mit einer unserer Mitgliedsbanken an einem Bericht namens Hypostat 24. Dieser wird jährlich von der European Mortgage Federation (EMF) erstellt, einer Organisation, die sich mit Hypotheken in Europa befasst. Wir haben den Teil des Berichts geschrieben, der sich mit der Schweiz beschäftigt. Der Hypostat ist sehr wichtig, weil er einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen auf den Immobilien- und Hypothekenmärkten in Europa gibt. Es war eine tolle Erfahrung, an einem so einflussreichen Dokument mitzuwirken. 

Noémi: Bei mir waren es der Bankenbarometer 2024 und der Swiss Banking Outlook 2024, an denen ich mitarbeiten durfte. Was mich besonders stolz macht, ist, dass ich durch die Teamstruktur die Möglichkeit hatte, mehr Verantwortung zu übernehmen und eine wichtigere Rolle in den Projekten einzunehmen. 

Joël: Bei mir war es definitiv die Erhebung zum Thema Cloud Computing. Es war ein Subprojekt zur Aktualisierung des Cloud-Leitfadens, das ich fast von A bis Z entworfen, durchgeführt, ausgewertet und aufbereitet habe. Die Arbeit daran hat mich über mein gesamtes Praktikum hinweg begleitet. 

Das sind sehr anspruchsvolle Projekte, die auch viel Resilienz bedürfen. Könnt ihr eine Situation beschreiben, in der ihr eure Resilienz unter Beweis stellen musstet? 

Noémi: Für mich zeigt sich Resilienz besonders bei Aufgaben, die neu und unbekannt sind. Wenn ich zu einem Thema recherchieren musste, das mir weniger vertraut war, war es manchmal eine Herausforderung. Aber gerade in solchen Situationen ist es sehr befriedigend, mit Ausdauer weiterzusuchen und schliesslich die entsprechenden Lösungen zu finden. 

Joël: Das kann ich gut unterschreiben. In meinem Fall war es die ständige Veränderung der Themen, die meine Resilienz auf die Probe stellte. Wie vorhin erwähnt, änderten sich die Themen, welche von uns bearbeitet wurden, sehr schnell, sodass wir plötzlich mit Fragestellungen konfrontiert wurden zu Themen, die uns völlig fremd waren. In solchen Momenten war es entscheidend, einen kühlen Kopf zu bewahren und systematisch an diese Probleme heranzugehen. 

Manuel: Bei mir war es eher die Menge an Projekten, die gleichzeitig meine Aufmerksamkeit erforderten. Es war entscheidend, Ruhe zu bewahren, Prioritäten zu setzen und systematisch vorzugehen. Die Fähigkeit, unter Druck handlungsfähig zu bleiben und effizient mit den Herausforderungen umzugehen, war für mich der Schlüssel. 

Wie stand es mit der Motivation? 

Joël: Gute Frage. Es war hilfreich, mir immer wieder vor Augen zu führen, dass jede neue Herausforderung auch eine Chance zum Lernen und Wachsen ist. Wie seht ihr das? 

Manuel: Ja, ich fand es auch sehr motivierend zu sehen, wie jede bewältigte Herausforderung mein Selbstvertrauen und meine Fähigkeiten stärkte. Ausserdem half mir der Austausch im Team enorm. Zu wissen, dass man nicht allein ist und sich gegenseitig unterstützen kann, war sehr wertvoll. 

Noémi: Ich denke, diese Erfahrungen haben uns alle nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weitergebracht. Schon erstaunlich, wie viel man in relativ kurzer Zeit über sich selbst und seine Fähigkeiten lernen kann, wenn man mit solchen Herausforderungen konfrontiert wird. 

In einer dynamischen Branche wie es das Bankenwesen ist, wird Innovation oft gross auf die Kappe geschrieben. Welche innovative Idee bei Swiss Banking hat euch besonders fasziniert? 

Noémi: Definitiv das Thema Stablecoin! Ich hatte die Gelegenheit, darüber eine Recherche durchzuführen, und ich bin wirklich gespannt, wie sich dieses Thema in der nächsten Zeit weiterentwickeln wird. 

Joël: Das kann ich gut verstehen. (Lacht) Im Fachbereich Digital Finance, wo ich tätig war, ist Innovation natürlich ein zentraler Bestandteil des Tagesgeschäfts. Was mich besonders fasziniert hat, waren die Entwicklungen im Bereich der generativen KI und die daraus resultierenden Anwendungsmöglichkeiten, sowohl für Banken als auch im täglichen Arbeitsalltag. 

Manuel: Ich finde es allgemein beeindruckend, wie Swiss Banking es schafft, diese Innovationen zu begleiten und gleichzeitig die Balance zwischen Innovation und Tradition zu bewahren, für die der Schweizer Finanzplatz bekannt ist. 

Joël: Absolut. Wenn man bedenkt, dass die Nachfrage nach digitalen Zahlungsmitteln rasant steigt, wird klar, wie wichtig es ist, dass wir uns als Branche mit diesen Innovationen auseinandersetzen. Es geht ja nicht nur um die Technologie an sich, sondern auch darum, wie wir sie verantwortungsvoll und sicher implementieren können. 

Und wie hat das Praktikum eure Sicht auf die Zukunft der Branche verändert. Seht ihr für euch selbst bereits eine Rolle darin? 

Noémi: Das Praktikum hat mir den besten Überblick über die Branche ermöglicht. Ich habe jetzt ein viel besseres Verständnis für die verschiedenen Geschäftsbereiche und Herausforderungen der Bankenbranche. Besonders interessant fand ich die Durchführung der Umfrage für den Swiss Banking Outlook, an der Chefökonomen und Chief Investment Officers teilgenommen haben. Diese Erfahrung hat mich dazu inspiriert, eine Rolle an der Schnittstelle zwischen Bank- bzw. Finanzwesen und Volkswirtschaft anzustreben. Ich denke, dass eine solche Position meine Interessen und Fähigkeiten optimal kombinieren würde. 

Joël: Es hat mir ebenfalls die Augen geöffnet, was die Innovationstätigkeit in der Branche angeht. Ich habe von vielen Entwicklungen erfahren, die mir vorher gar nicht bewusst waren. Es war faszinierend zu sehen, dass die Branche in vielen Bereichen bereits weiter ist, als man gemeinhin annimmt. Was meine eigene Zukunft angeht, bin ich noch offen. Zunächst werde ich an die Uni zurückkehren und mein Studium abschliessen. Aber eine Rückkehr in die Branche danach kann ich mir sehr gut vorstellen, auch wenn ich die genaue Rolle noch nicht definieren kann. 

Manuel: Ich sehe die Zukunft der Branche sehr dynamisch. In den kommenden Jahren wird sich vieles durch technologische Neuerungen und regulatorische Anpassungen verändern. Genau wie ihr zwei, hat mich ebenfalls die Innovationskraft in der Branche beeindruckt. Ich bin überzeugt, dass sie den bevorstehenden Wandel nicht nur meistern, sondern aktiv mitgestalten wird. 

Wir danken Noémi, Joël und Manuel herzlich für ihr Engagement die letzten sechs Monaten und werden ihren Elan vermissen!  

Im Rahmen unseres Hochschulpraktikums erhältst auch du einen Einblick in die Fachbereiche Wirtschaftspolitik, Digital Finance oder Immobilien & Research. Wir suchen immer wieder Persönlichkeiten, die Initiative ergreifen und sich durch ihr Engagement auszeichnen. Bewirb dich ab Oktober 2024 hier und sichere dir deinen Platz für ein Praktikum von März bis August 2025. 

InsightWirtschaftPolitik

Autoren

Siegfried Epeti
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