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16.09.2025

Schweizer Banken erreichen Meilenstein: Deposit Token macht blockchain-basierte Zahlungen fit für die Zukunft 

Ein Primeur für den Schweizer Finanzplatz: Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg), PostFinance, Sygnum und UBS machen rechtssichere Zahlungen mit digitalisierten Bankeinlagen über eine öffentliche Blockchain möglich. Ihr Ergebnisbericht zur Machbarkeitsstudie Deposit Token markiert einen Meilenstein für den Finanzplatz. 

Tokenisierte Bankeinlagen als Schlüssel zur modernen Finanzwelt 

Der heutige Zahlungsverkehr ist schnell und effizient, stösst aber bei neuen digitalen Geschäftsmodellen an Grenzen. Die Vision Deposit Token schafft Abhilfe: Sie bringt Bankeinlagen auf die Blockchain und ermöglicht Zahlungen rund um die Uhr, nahtlos in digitale Prozesse integriert und vollständig automatisierbar.  

Für Martin Hess, Chefökonom und Leiter des Projekts «Digitale Währungen» der SBVg markiert der Schritt eine neue Ära: «Der getestete Token ist ein strategischer Schritt Richtung Zukunft des Zahlungssystems und unterstreicht die Innovationsfähigkeit des Schweizer Finanzplatzes.» 

Alexander Thoma, Head Digital Assets bei PostFinance unterstreicht den praktischen Nutzen: «Der Deposit Token bietet grosses Potenzial, um den Zahlungsverkehr zukünftig für alle Parteien effizienter sowie sicherer zu machen. Die Machbarkeitsstudie hat gezeigt, dass die Blockchain-Technologie dafür funktioniert und rechtlich tragfähig ist.» 

Programmierbare Abläufe, sogenannte Smart Contracts, sorgen dafür, dass Zahlungen automatisch ausgelöst werden, wenn festgelegte Bedingungen erfüllt sind. Das eröffnet neue Möglichkeiten – vom automatisierten Wertpapierhandel bis hin zu Transaktionen zwischen Maschinen im «Internet der Dinge»

Thomas Eichenberger, stellvertretender CEO von Sygnum, erklärt: «Die Blockchain-Technologie wird das Finanzmarkt- und Zahlungssystem nachhaltig verändern. Wir zeigen anhand konkreter Umsetzungsbeispiele das Potenzial dieser Technologie. Ziel ist es, Innovation voranzutreiben und langfristigen Mehrwert für den Finanzplatz Schweiz zu schaffen.»  

Auch UBS sieht grosses Zukunftspotenzial. Christoph Puhr, Digital Assets Lead UBS Group sagt: «Der PoC zeigt, dass Interoperabilität von Bankengeld über öffentliche Blockchains Realität werden kann. So gestalten wir die Zukunft der Finanzsysteme aktiv mit – national wie global.» 

Die wichtigsten Erkenntnisse des Projekts 

Getestet wurden zwei Anwendungsfälle: Zahlungen zwischen Kunden verschiedener Banken sowie ein automatisierter Tausch von Vermögenswerten über einen treuhandähnlichen Prozess. Das Ergebnis: Die Technik funktioniert, die Zahlungen sind rechtlich bindend und stellen die Einhaltung wichtiger regulatorischen Vorschriften und den Einlegerschutz sicher. Damit ist erstmals bewiesen, dass der Einsatz von Deposit Token bankenübergreifend sicher und transparent möglich ist.

Ausblick und nächste Schritte 

Mit dem Ergebnisbericht ist die Grundlage für eine breitere Einführung und Weiterentwicklung des Deposit Token geschaffen. Für eine nächste Phase sind zusätzliche Anpassungen am Deposit Token-Modell und die verstärkte Zusammenarbeit mit weiteren Banken und Behörden wichtig. Ziel ist es, die Vorteile blockchainbasierter Zahlungsmittel konkret für die Schweizer Bankkundschaft nutzbar zu machen. 

Der Deposit Token steht für den Wandel – hin zu einer hochmodernen, effizienten und günstigen Finanzinfrastruktur. Die Schweizer Banken setzen mit diesem Projekt ein deutliches Signal: Sie gestalten die digitale Zukunft aktiv mit und setzen Standards für Innovation und Zusammenarbeit im Finanzmarkt. 

Digital Finance & Cyber Security

Autoren

Nirmala Alther
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