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08.04.2024

Mobilisierung privater Gelder zur Bekämpfung des Klimawandels 

Zur Bekämpfung des Klimawandels werden weltweit erhebliche Finanzmittel benötigt. Bei der Frage, wie dieser Finanzierungsbedarf gedeckt werden kann, sind private Gelder zentral. Finanzinstitute können dabei als Finanzintermediäre eine wichtige Rolle einnehmen. In Bereichen, in welchen ein hoher Anteil des Finanzierungsbedarfes anfällt, gibt es jedoch Hürden, die grössere private Investitionen verhindern. Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) hat sich diesem Thema und der Notwendigkeit der Mobilisierung privater Gelder in einem Diskussionspapier gewidmet. Dieses zeigt auf, wie Finanzierungsmechanismen, die durch die Kombination von privaten und meist öffentlichen Geldern einen Investitionskreislauf bilden, einen Beitrag dazu leisten können.

Der Klimawandel stellt eine globale gesellschaftliche und wirtschaftliche Herausforderung dar. Um ihr zu begegnen und die Ziele des Übereinkommens von Paris zu erreichen, ist der Einsatz finanzieller Mittel unerlässlich. So schätzt der Finanzausschuss der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UN-FCCC), dass für den Übergang zu einer emissionsfreien und resilienten Wirtschaft bis 2050 weltweit jährlich 1,6 bis 3,7 Bio. USD erforderlich sein werden. Diese Summen erfordern Investitionen aus dem Privatsektor, da staatliche Gelder allein nicht ausreichen. Insbesondere Schwellen- und Entwicklungsländer stehen jedoch vor der Herausforderung, private Gelder für ihre Projekte zu mobilisieren. Die Gründe für diese Finanzierungslücken sind vielfältig, haben aber meist mit Risikoüberlegungen zu tun.  

Was braucht es also, damit die vorhandenen Gelder an die richtigen Stellen und in die richtigen Projekte zur Bekämpfung des Klimawandels fliessen? Dieser Frage geht die SBVg in ihrem Diskussionspapier «Climate Finance - Mobilisierung privater Mittel über gemischte Finanzierungsstrukturen (Blended Finance)» nach und sieht in der Kombination von öffentlichem und privatem Kapital (Blended Finance) eine vielversprechende Lösung. Bei diesem Ansatz werden Anlageprodukte in Tranchen mit unterschiedlichen Risiko-Rendite-Profilen aufgesetzt. Typischerweise trägt öffentliches oder auch philanthropisches Kapital dabei die höheren Risiken, um private Gelder mit Hebelwirkung zu aktivieren. Auf diese Weise können die Hürden für verfügbare Investitionen gesenkt und die erforderlichen Gelder mobilisiert werden.  

Solche zukunftsweisenden Instrumente existieren bereits und werden auch schon genutzt – allerdings noch nicht in ausreichendem Masse, um die bestehende Finanzierungslücke für die Bekämpfung des Klimawandels zu schliessen. Für eine Ausweitung und Skalierung in diesem Bereich wird ein Dialog zwischen privaten und staatlichen Akteuren auf nationaler und internationaler Ebene sowie eine Überprüfung der bestehenden Rahmenbedingungen zentral sein, um künftig allfällige Hemmnisse und Risiken abzubauen sowie Chancen wahrzunehmen.

 

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