Neue Leitlinien der economiesuisse zu Sustainable Finance – Finanzplatz auf Kurs
Die Schweizer Wirtschaft hat unter der Leitung von economiesuisse und Vertreterinnen und Vertretern der Real- und Finanzwirtschaft sechs übergreifende Leitlinien zum Thema Sustainable Finance erarbeitet. Diese sollen dazu beitragen, dass die Schweiz die Chancen des nachhaltigen Finanzierens optimal nutzen und ihre Position als führender Wirtschafts-, Finanz- und Klimastandort weiter ausbauen kann. Gleichzeitig sollen die Leitlinien einer zu starken Regulierung und der damit verbundenen Gefahr von Bürokratie und hohen Transaktionskosten entgegenwirken. Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) begrüsst die sechs Grundsätze von economiesuisse, welche die Bedeutung von Sustainable Finance unterstreichen. Die SBVg sieht den Finanzplatz mit ihrem im März 2022 kommunizierten Massnahmenplan auf Kurs.
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Die sechs Grundsätze, die gemäss economiesuisse den langfristigen Erfolg des Schweizer Wirtschafts- und Finanzplatzes sicherstellen sollen, basieren auf einem Verständnis einer (1.) umfassenden Nachhaltigkeit. Statt Verbote setzt sich die Schweizer Wirtschaft (2.) für einen marktwirtschaftlichen und evidenzbasierten Ansatz von Sustainable Finance ein und will (3.) durch Transparenz und Vergleichbarkeit Transaktionskosten möglichst minimieren. Indem steuerliche und bürokratische Hürden abgebaut werden, sollen (4.) die Rahmenbedingungen für Anlagen und Investments verbessert werden. Weiter (5.) soll die Schweiz international eigenständig auftreten, sich zugleich international aber eng abstimmen. Zuletzt soll (6.) die Zusammenarbeit zwischen Finanz- und Realwirtschaft verstärkt werden.
Freie Selbstregulierung statt Verbote
Der Schweizer Finanzplatz will international eine führende Position im Bereich Sustainable Finance einnehmen und einen effektiven Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele leisten. Die SBVg hat im März 2022 einen Massnahmenplan vorgelegt, wie sie die Rahmenbedingungen für nachhaltige Finanzprodukte verbessern will. Priorität haben die Selbstregulierungen der SBVg im Bereich Sustainable Finance, die seit dem 1. Januar 2023 in Kraft sind. Kundinnen und Kunden sollen in der Anlageberatung und Vermögensverwaltung ihre ESG-Präferenzen (Environmental, Social und Governance) äussern, das damit verbundene Angebot verstehen und informierte Entscheidungen treffen können. Bei der Hypothekarberatung steht die Thematisierung der langfristigen Werterhaltung und somit auch die Energieeffizienz von Immobilien im Fokus. Sustainable Finance wird ausserdem integraler Bestandteil der Aus- und Weiterbildung der Kundenberatenden, damit diese ihre Kundinnen und Kunden künftig transparent, kompetent und umfassend zum Thema beraten und auf allfällige Risiken aufmerksam machen können. Gleichzeitig empfiehlt die SBVg ihren Mitgliedern, internationalen Netto-Null-Allianzen sowie Nachhaltigkeitsinitiativen im Bankbereich beizutreten.
Verantwortungsvoll und gemeinsam den jetzigen Kurs fortführen
Die SBVg ist überzeugt, dass sie selbstbestimmt auf Basis der getroffenen Massnahmen und der Förderung von Information und Transparenz, wie sie auch von der Wirtschaft gefordert werden, aktiv zu einem nachhaltigen Finanzplatz beisteuern kann. Die SBVg setzt ihren eingeschlagenen Kurs entsprechend fort. Sie ist sich dabei bewusst, dass die Finanzbranche zusammen mit der Schweizer Wirtschaft über einen wirksamen Hebel verfügt, um durch die Steuerung von Finanzflüssen Märkte und Wirtschaftssysteme nachhaltig zu verändern. Entsprechend sucht und fördert die SBVg den regelmässigen Dialog mit allen relevanten Akteuren sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene. Gleichzeitig unterstützt sie jegliche Bestrebungen der Schweizer Wirtschaft, die darauf abzielen, die Pariser Klimaziele zu erreichen und den Schweizer Finanzplatz als führenden «Sustainable Finance Hub» zu positionieren und zu stärken.