Volkswirtschaftliche Bedeutung der Banken  

Banken bilden das Herzstück einer funktionierenden Volkswirtschaft. Sie verbinden Menschen, die ihr Geld sicher anlegen möchten, mit denen, die Kapital für neue Ideen, Investitionen oder Unternehmensprojekte benötigen. Sie stehen in allen finanziellen Fragen beratend zur Seite – von der Firmengründung über den Hauskauf bis zur Altersvorsorge – und gewährleisten zudem den reibungslosen Ablauf des täglichen Zahlungsverkehrs.  

Wir alle kommen im Laufe des Lebens, meist sogar täglich, mit Banken direkt oder indirekt in Berührung. Und das schon seit der Antike: Auch damals wechselten Geschäftsleute Geld oder verliehen es gegen Pfand oder Zins und förderten so Handel und wirtschaftliches Wachstum. Die Bedeutung der Banken reicht jedoch weit über den Einzelnen hinaus: Banken schaffen Arbeitsplätze, fördern Innovationen und tragen entscheidend zur Stabilität und Leistungsfähigkeit der Wirtschaft bei. Die Schweiz ist ein herausragendes Beispiel für eine Volkswirtschaft, die stark vom Zusammenspiel mit ihrem Finanzplatz profitiert, der dadurch wesentlich zum Wohlstand und zur globalen Wettbewerbsfähigkeit des Landes beiträgt. 

Was machen Banken?

Kapitalvermittlung

Banken übernehmen die zentrale Aufgabe der Kapitalvermittlung, indem sie Nachfrager und Anbieter von Kapital zusammenbringen. Sie halten Mittel aus den Einlagen der Sparer und erteilen Haushalten und Unternehmen Kredite. Bei der Kreditvergabe wird Geld geschaffen, da Banken für die Ausleihungen nur einen Teil der Einlagen als Reserve halten müssen. Dieser Prozess der Geldschöpfung dient auch der Schweizerischen Nationalbank (SNB) für die Umsetzung ihrer Geldpolitik.  

Bei der Kreditvergabe prüfen Banken sorgfältig die Bonität und erheben relevante Informationen, wodurch Informationsasymmetrien reduziert und eine effiziente Kapitalallokation gewährleistet werden. Die ist insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) von grosser Bedeutung, die auf bankgestütztes Fremdkapital zur Finanzierung von Investitionen angewiesen sind. Weitere Informationen zu Bankdienstleistungen für KMU finden sie hier

Transformationsfunktion

Banken übernehmen zentrale Transformationsaufgaben, die für die Bereitstellung von Kapital und die Steuerung von Risiken entscheidend sind. Bei der Losgrössentransformation bündeln sie zahlreiche kleinere Einlagen und stellen unter anderem auf dieser Basis grössere Kredite bereit, wodurch Investitionen ermöglicht werden. Die Fristentransformation erlaubt es, die unterschiedlichen Anlage- und Finanzierungszeiträume von Einlegern und Kreditnehmern miteinander in Einklang zu bringen. Mit der Risikotransformation reduzieren sie das individuelle Risiko für Anleger und erleichtern eine ausgewogene Portfolio-Diversifikation. 

Vermögensverwaltung

Banken planen, investieren und überwachen das Vermögen ihrer Kunden, um eine angemessene Rendite unter Berücksichtigung des individuellen Risikoprofils zu erzielen. Dabei bringen die Mitarbeitenden ihre Fachkompetenz, Erfahrung und ein Portfolio diverser Anlagestrategien mit, und betreuen die Kundinnen und Kunden rundum professionell.  

Zahlungsverkehr

Banken gewährleisten einen reibungslosen Ablauf des täglichen Zahlungsverkehrs, einschliesslich Überweisungen, Kartenzahlungen und automatischer Abbuchungen, sowie die Anbindung an internationale Kapitalmärkte. Dieser wird laufend verbessert, zum Beispiel mit der Einführung von Instant Payment und Arbeiten zur Digitalwährung. Darüber hinaus sichern Banken durch ihre Anbindung an die internationalen Kapitalmärkte den grenzüberschreitenden Zahlungs- und Kapitalfluss und stärken damit die Integration der Schweizer Wirtschaft in das globale Finanzsystem. 

Beratung

Banken bieten umfassende Beratung zu allen finanziellen Themen in jedem Lebensabschnitt – von Immobilien- und Unternehmensfinanzierung über Anlagepläne und Altersvorsorge bis hin zu Erbschaften. Ziel ist es, den Kunden fundierte Entscheidungsgrundlagen zu liefern und auf ihre individuellen Bedürfnisse einzugehen. 

Starker Beitrag für Wirtschaft und Gesellschaft 

Die Banken tragen jährlich rund 3.7 % zur Schweizer Wirtschaftsleistung (BIP) bei. Ihre nominale Bruttowertschöpfung beläuft sich auf durchschnittlich 32 Milliarden Franken. Damit zählt der Bankensektor zu den bedeutendsten Wertschöpfungsträgern des Landes. Mit jährlichen Steuerzahlungen von rund 7 Milliarden Franken unterstützt er zudem die Finanzierung staatlicher Aufgaben und trägt massgeblich zum Wohlstand sowie zur Stabilität der Gesellschaft bei.

Bedeutender Arbeitgeber 

Mit rund 95’000 direkt Beschäftigten in der Schweiz stellen Banken etwa 2,2 % aller Erwerbstätigen in der Schweiz. Der gesamte Bankendienstleistungsbereich umfasst rund 160’000 Mitarbeitende. Durch indirekte Effekte – etwa über IT-Dienstleister, Beratungsunternehmen oder Zulieferer – entsteht für jeden Bankangestellten ein zusätzlicher Arbeitsplatz ausserhalb des Sektors, sodass insgesamt rund 330’000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt mit dem Bankensektor verbunden. Darüber hinaus bieten Banken attraktive Karrierewege, fundierte Ausbildungsprogramme und leisten einen wichtigen Beitrag zur Fachkräfteförderung und zum Wissenstransfer.

Innovation und Ökosystem 

Der Bankenplatz ist eng mit dem Schweizer Werkplatz verflochten. Banken sichern die Finanzierung von exportorientierten KMU ebenso wie von global tätigen Konzernen. Gleichzeitig fördern sie Innovationen, unterstützen Start-ups und investieren in zukunftsweisende Technologien, digitale Zahlungssysteme und moderne Marktinfrastrukturen – etwa das erfolgreiche Mobile-Payment-System TWINT. Durch diese enge Verknüpfung wird die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts gestärkt, Investitionen werden erleichtert, und die Schweiz behauptet ihre Rolle als internationaler Innovations- und Finanzstandort.

Studien & Publikationen 

Die wirtschaftliche Bedeutung des Schweizer Bankensektors wird regelmässig wissenschaftlich untersucht. 

Diese Studien ordnen die Entwicklung des Sektors in einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext ein und zeigen seine Rolle als Leistungsträger im nationalen wie internationalen Umfeld. 

Expertinnen und Experten

Martin Hess
Leiter Wirtschaftspolitik
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Nina-Alessa Michel
Policy Advisor Regulation & Economics
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