Meinungen
16.10.2023

Gemeinsam für eine bessere Cybersicherheit

Daten, die zu unserer finanziellen Privatsphäre gehören, wie auch die Banken selbst, sind eines der beliebtesten Ziele für Cyberattacken. Allein im Jahr 2022 stiegen die Angriffe auf Unternehmen des Schweizer Finanzplatzes im Vergleich zum Vorjahr um 120 Prozent. Obwohl diese bis anhin keinen nachhaltigen Schaden angerichtet haben, zeigen sie: Wir alle müssen auf der Hut sein. Das gilt für die Behörden und Banken wie für jeden einzelnen von uns als Kundin oder Kunden digitaler Finanzdienstleistungen. 

Beitrag vonRoman Studer

Erstmals erschienen am 16.10.2023 im FOKUS Investment

Die Gefahr von Cyberattacken hat sich in den letzten Jahren in der Schweiz markant verschärft. Treiber sind der durch die Coronapandemie hervorgerufene weltweite Digitalisierungsschub, aber auch der Krieg in der Ukraine: Technologie und IT werden zunehmend als politische Waffen wie auch von Kriminellen eingesetzt. Dank des technischen Fortschritts gelingt es, ständig neue Angriffsarten und Methoden zu entwickeln, mit denen auch in immer komplexere Umgebungen eingedrungen wird. 

Wenn solche Angriffe auf Banken verübt werden, bergen sie nicht nur ein grosses Reputationsrisiko, sondern auch ein Risiko für die Stabilität des Finanzplatzes. Auch auf die Schweizer Bevölkerung und Wirtschaft könnte ein erfolgreicher, breit angelegter Cyberangriff durchschlagen und möglicherweise schwere Kollateralschäden anrichten.

Vorsichtsmassnahmen und eine schlagkräftige und eingespielte Krisenorganisation haben entsprechend hohe Priorität. Einen wichtigen Meilenstein hat die Schweizerische Bankiervereinigung zusammen mit Behörden und Partnern aus der Banken und Versicherungsbranche im Frühling 2022 mit der Gründung des Swiss Financial Sector Cyber Security Centre (Swiss FS-CSC) erreicht. Dieser Verein stärkt die Widerstandsfähigkeit des Finanzsektors gegen Cyberrisiken und schafft die nötigen Strukturen, damit Cyberangriffe frühzeitig erkannt, Probleme rasch behoben und grössere Schäden auch künftig erfolgreich abgewendet werden können. 

Doch nicht nur auf Behörden- und Branchenebene tun wir alles, um die Cybersicherheit des Schweizer Finanzplatzes zu erhöhen. Auch innerhalb der Banken selbst sind weltweit Hunderttausende Mitarbeitende rund um die Uhr daran, die Daten von Kundinnen und Kunden vor potenziellen Angreifern zu schützen. Die Ausbildung neuer Fachkräfte wie auch die kontinuierliche Weiterbildung steht deshalb zu Recht auf unserer Prioritätenliste.

Ebenso klar ist, dass wir alle profitieren, wenn Wirtschaft, Behörden und Finanzplatz Hand in Hand durch eigene Massnahmen und gezielte Kooperation den Schutz gegen Cyberattacken hochhalten. Denn nur gemeinsam können wir in diesem unaufhörlichen Wettlauf um eine anhaltende Cybersicherheit mithalten. Deshalb hat sich die Bankiervereinigung schon in der Vergangenheit für einen schrittweisen Ausbau der übergreifenden Zusammenarbeit eingesetzt und sieht darin auch für die Zukunft eine wichtige Priorität. 

Nicht zuletzt leisten alle Kundinnen und Kunden einen wichtigen Beitrag zur Cybersicherheit, zum Schutz ihrer finanziellen Privatsphäre und ihres Vermögens gegen Angriffe oder Online-Betrügereien, wenn sie ihren Computer oder ihr IT-System schützen oder bei unerwarteten E-Mails ein gesundes Misstrauen bewahren. Gemeint sind hier sowohl Privatpersonen wie auch Firmen. Und genau deshalb möchte ich Ihnen als Leserin oder Leser dieses Artikels für Ihr Interesse an diesem wichtigen Thema, ihre Wachsamkeit und Sensibilität im Umgang mit ihrer digitalen Privatsphäre danken. Bleiben Sie aufmerksam!

Digital Finance & Cyber Security

Autoren

Roman Studer
CEO
+41 58 330 62 74